Röm. Kath. Pfarramt Klokoty

Kontakt

Röm. Kath. Pfarramt Klokoty
und Missionare Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria
Staroklokotská 1
390 03 Tábor
Tel.: +420 381 232 584
E-mail: klokotyomi@volny.cz
www.klokoty.cz, www.oblati.cz
Kontonummer: 4634722329/0800, VS 7777
(Spenden für die Renovierung und den Betrieb des Wallfahrtsortes Klokoty)

Öffnungszeiten: täglich 8–17 Uhr
Hl. Messe: 17 Uhr, am Sonntag 10 Uhr

Besichtigung mit Führung nach Vereinbarung

 

Der Wallfahrtsort Klokoty

Geschichte

Den südböhmischen Wallfahrtsort Klokoty finden wir im westlichen Teil von Tábor. Aus dessen Zentrum führt eine Lindenallee durch das Tal des Tismener Baches dorthin. – Seit dem 13. Jh. wird an der Stelle des heutigen Stadtrandes von Tábor eine Burg des Herrn Vitek von Klokoty erwähnt, bei der ein kleines Kirchlein stand. Später finden wir 1361 die erste schriftliche Erwähnung der Kirche mit dem Namen des Ortpfarrers Bolech. Klokoty, das sich auf einem Felsen über der Luschnitz ausbreitet, bekam seinen Namen entweder nach einer lautmalenden altslawischen Bezeichnung für im Fluss fließendes Wasser oder wie es andere Quellen anführen, nach dem früher häufig vorkommenden Klokočí-Busch. Für die Kirche finden wir 1389 das Patrozinium (Kirchweihe) zu Maria Himmelfahrt angeführt. Nach der Legende ist gerade zu dieser Zeit die Madonna in Gestalt eines schönen Mädchens erschienen, zuerst Hirtenmädchen, dann auch anderen Ortsbewohnern. Sie hat sie über Gott belehrt und wurde dann vor ihren Augen von Engeln zum Himmel getragen. Diese Szene stellte ein heute unbekannter Maler aus Sezimovo Ústí dar. Für dieses Bild bauten die Leute eine Kapelle bei der Quelle von Dobrá Voda. Zu dem Ort begannen Pilger zu strömen, deshalb wurde ein kleines Kirchlein gebaut, angeblich 1000 Schnitte östlich von der Kapelle, damit die Quelle nicht beschädigt wurde, die schon vor den Erscheinungen als heilkräftig galt.

Auch Klokoty wurde von den Hussitenkriegen nicht verschaut. Die Kapelle wurde zerstört und beim Pfarrhaus wurden 1421 etwa 50 Mitglieder der Adamiten-Sekte verbrannt. Die erste Nachricht über den Wiederaufbau der Kapelle stammt von 1520, die Legende berichtet dabei die Auffindung des unversehrten Bildes Mariens. Gegen Ende des 17. Jhs verkaufte die Stadt Tábor Klokoty den Benediktinern von Montserrat. Ihr Oberer Didaco di Convero begann 1701 mit dem Umbau in die Gestalt, wie wir den Wallfahrtsort heute kennen. Ein Kirchenschiff wurde erbaut, zwei Seitenkapellen, die Kirche wurde mit Ambiten (Umgängen) umgeben (mit Kapellen in den Ecken) und im Südteil wurde die Residenz eingebaut. Die Benediktiner wurden freilich während des Baues abberufen und so fiel die Kirche wieder an die Stadt Tábor, aber der Bau konnte weitergehen dank Spenden der Táborer Bürger und Mäzenen aus bekannten Adelsfamilien. Der Ort ist von Anfang an verbunden mit Wallfahrten zu Maria, die Hauptwallfahrt findet am Samstag statt, der dem Fest der Himmelfahrt Mariens am nächsten ist (15. 8.).

Das Altarbild der Jungfrau Maria

ist das zentrale Element des Wallfahrtsortes. Seine frühbarocke Gestalt stammt aus der Werkstatt des Prager Malers Johann Andreas Burger aus dem Jahre 1636. 1734 wurde das Bild auf dem silbernem Altar des Goldschmieds Franz Seitz angebracht, der unter anderem das Grabmal des hl. Johann von Nepomuk im Prager Veitsdom errichtet hat. Das Bild ist eine „Madonna im Ährenkleid“, gemäß den Getreideähren bzw. Zweigen auf dem Kleid Mariens. Diesen Abbildungstyp nach dem Vorbild einer silbernen Statue in Mailand aus der Wende vom 13. zum 14. Jh. treffen wir an vielen Orten Mitteleuropas.

Die Maria-Himmelfahrts-Kirche

Vom Aussehen des einfachen gotischen Kirchleins haben wir keine Nachrichten. Nach dem Umbau vom Anfang des 18. Jhs hat der Grundriss der Kirche die Form eines zweiarmigen Kreuzes. Vor das runde Presbyterium wurde das Kirchenschiff gebaut, über den Kapellen daneben entstanden Oratorien, weitere Kapellen wurden an das Schiff angebaut. Gemäß archivalischen Belegen leitete den Bau ein Baumeister aus dem nahen Ratibořské Hory.

Die Decke über dem Hauptaltar ist eine mit Stuck reich verzierte Kuppel mit Bildern biblischer Ereignisse wie der Geburt des Herrn, der Flucht nach Ägypten, der Hochzeit zu Kana usw. Chronogramme unter den Bildern geben die Entstehungszeit des Bauwerkes an (1707 und 1708). Die Seitenkapellen neben dem Presbyterium sind jetzt Sakristeien, die Oratorien darüber widmeten 1708 und 1709 die Hodějover von Hodějov und die Bechyněr von Lažan. Der Priesterraum und das Hauptschiff der Kirche sind durch einen Bogen abgeteilt, der mit einem Relief der Pieta geschmückt ist, darunter ist das Wappen der Stadt Tábor, der Patronin der Kirche. Die Seitenaltäre der hl. Barbara und der hl. Dorothea neben dem Bogen spendete die Familie Deym von Střítež. Die Lobkowitz machten sich verdient um die Seitenkapelle des hl. Joseph, die des hl. Wenzel entstand auf Kosten der Schwarzenberg. Der Altar dieser Kapelle wurde im ersten Drittel des 20. Jhs durch Statuen der hl. Cyril und Method, der hl. Ludmila und der hl. Agnes von Prag ergänzt. Die Decke im Kirchenschiff zieren Bilder von 1892, die die Verkündigung, die Himmelfahrt und die Heimsuchung Mariens darstellen. Die Decke ist (zum Unterschied von den Gewölben der Seitenkapellen) gerade. Der Chor, die Kanzel und die Kirchenbänke sind von 1720. Im Vorderteil des Hauptschiffs liegt eine große Steinplatte, die die Krypta abschließt, die 1746 als Grablege der Priester am Ort erbaut wurde.

Der Klosterkomplex

Der Bereich um das Kloster umfasst überdachte, nach innen geöffnete Gänge, sogenannte Ambiten mit achteckigen Kapellen an den Ecken, deren Kuppeln (wie die der Kirche) mit Zwiebeltürmen getörnt sind. (Insgesamt gibt es auf dem Areal zehn Türme.) Diese vier Kapellen sind der hl. Anna, dem hl. Laurentius, dem hl. Adalbert und der Gottesmutter vom Rosenkranz geweiht. Zum Schmuck der Kuppeln gehören Bilder aus dem Leben dieser Heiligen auf dem Altar und auf der Decke der Kuppeln, die auch mit italienischem Stuck reich geschmückt sind. (Ähnlich ist es in den Seitenkapellen der Kirche.) Aus der Zeit des Kirchenbaues stammen die großen Lünetten – Bilder, Ölgemälde in Dunkel-Hell-Technik, ausgestellt im westlichen Ambit. Jedes Bild hat in der Mitte Szenen aus dem Leben Jesu und Marias, links aus dem Alten Testament, rechts aus dem Leben des hl. Johann von Nepomuk. Die Kapellen und die Ambiten, errichteten auf Kosten Táborer Bürger in den 20er und 30er Jahren des 18. Jhs, bieten den Pilgern Ruhe, Schatten und einen Blick auf den Rosengarten. Im südlichen Teil der Ambiten wurde 1743 die Residenz errichtet, wo seit diese Zeit die geistlichen Verwalter wohnen. Der Chor der großen und kleinen Glocken bildet die Klangkulisse: Zehn Glocken können wir hören. Die älteste wurde 1508 gegossen, die zweite ein Jh. später, die weiteren kamen 1979 hinzu. Eine der älteren wurde in den 90er Jahren dem hl. Eugen von Mazenod geweiht, dem Gründer der Oblatenmissionare (OMI).

Die Missionare Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria

Seit 1994 ist die Geschichte des Klosters verbunden mit der Kongregation der Missionare Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria. Das Wort „Oblate“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Gott geweiht“. Nach dem Wunsch des Gründers Eugen von Mazenod (1782–1861) ist die Sendung der Kongregation, bei den Verlassensten zu sein und durch diese Gegenwart und Hilfe auf Christus zu zeigen. 4000 Mitglieder des Ordens wirken in 70 Ländern. Nach dem Vorbild Jesu, der nicht kam, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen, hat auch die Mission der Oblaten viele Formen. Dazu gehört Sorge für Kinder, Schwache und Verwundete, aber auch der Dialog verschiedener Religionen. Manche wirken auch bei internationalen Organisationen mit, bei der UNO, wo man sich für Gerechtigkeit einsetzt und für Möglichkeiten, dass die Stimme der Armen dorthin gelangt, wo über ihr Leben entschieden wird. In Klokoty wirken die Oblaten als Verwalter der Pfarrei. Das schließt die Sorge um die Rekonstruktion des Wallfahrtsareals ein, in der Bemühung, es im authentischen Zustand für künftige Generationen zu bewahren.

Gegenwart

Heute trifft sich in Klokoty eine Pfarrgemeinde bei Gottesdiensten täglich und besonders an Sonntagen. Alle Altersstuffen haben ihnen Platz und auch ihre Aktivitäten: Bei Feierlichkeiten ist die Kirchenchor da, eine Sonntagsmesse im Monat ist Familien mit Kindern besonders gewidmet. Kinder treffen sich unter der Woche beim Religionsunterricht, weiter bei Sommerlagern, Wochenenden usw. Pfarrmitglieder selbst sorgen für das praktische und technische Funktionieren des Klosterkomplexes wie auch des Pilgerhauses Emmaus (der ehemaligen Schule) gegenüber. Man kann in Klokoty Vorträge über Familie, Mission und andere Themen hören, an Wochenenden an einem geistlichen Programm teilnehmen, sich zu einem geistlichen Gespräch oder zur Taufe oder zur Hochzeit anmelden. Man kann auch einfach kommen, um sich auszuruhen. Mehr über das regelmäßige und aktuelle Geschehen in der Pfarrei unter www.klokoty.cz.

Kreuzweg zur Ursprungskapelle

Einen netten Ausflug oder eine kleine Wallfahrt bietet der Klokoter Kreuzweg, dessen jetzige Form von 1866 stammt. 14 Stationen mit farbigen Reliefs des Táborer Malers Antonín Hála bilden ihn. Der Kreuzweg beginnt beim östlichen Eingang ins Wallfahrtsareal, geht durch eine Lindenallee hinunter zur Kapelle des hl. Johann von Nepomuk, kehrt dann (überraschender Weise) auf demselben Wege zurück zur Kirche, führt von dort um den Friedhof zum Waldrand und über einen Kalvarienberg (Fels vielleicht vom Ende des 17. Jhs), dann über eine junge Lindenallee zur Kapelle von Dobrá Voda, dem Ort der Erscheinung Marias. Die Gestalt der Kapelle (um 1730) schließt an den Baustil der Wallfahrtskirche an.

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